Man kann eine Künstlerin aus Schweden holen. Aber man kann Schweden nicht aus einer Künstlerin holen. Der lebende, atmende, singende Beweis dieser These ist Emma Elisabeth, eine in Berlin sesshaft gewordene Exilantin, die in ihren berauschenden Indie-Songs den Freigeist der Siebziger mit jenem typisch nordischen Sinn für ahnungsvolle Melancholie verbindet. Sie verbringt ihre Kindheit umgeben von einem Meer aus Instrumenten, sie spielt in zahlreichen Bands, sie studiert Gesang am angesehenen Kulturama in Stockholm. Dann vertraut sie sich der Welt an und wird zur reisenden Nomadin. Sie lebt und musiziert in London, Paris oder den USA, wo sie eingeladen wird, um auf dem prestigeträchtigen SXSW Festival zu spielen. Sie tourt mit einer ihrer Bands sogar durch Japan, ehe sie sich dazu entschließt, mal eine Weile in Berlin zu bleiben. Einfach mal so. „Als wandernde Musikerin musst du nur deine Instrumente in eine Tasche packen und kannst im Grunde von überall arbeiten“, sagt sie. Dass es dann letztlich Berlin wird, ist nur ein weiterer in einer lange Kette von Zufällen, die sich am Ende irgendwie als weise Schachzüge erwiesen haben. „Eines Tages machte man mich mit einem Verleger bekannt. Und der saß nun mal in Berlin.“ Sie zuckt mit den Schultern. „Und was soll ich sagen, ich bin geblieben.“ Wie sagten Queen doch so schon: Anywhere the wind blows.