Das Projekt „Wir sind morgen“ der Bürgerstiftung Bad Münstereifel gibt es bereits seit 2012. In diesem Jahr allerdings war der Wettbewerb als Kunstwettbewerb ausgeschrieben. Gesucht waren Ideen für ein Erinnerungsmonument an die Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021. Am 01. Dezember 2022 tagte nun die Jury des Wettbewerbs, die aus Gaby Kutz als Künstlerin, dem Galeristen Peter Lethert und Bürgermeisterin Fr. Preiser-Marian bestand. Lebhaft wurden die eingereichten Projekte diskutiert.
Gewinner des Wettbewerbs ist der Projektkurs Kunst der Q1 des St. Michael-Gymnasiums unter Leitung von Elke Strauch (siehe oben). Mit ihrem sehr gut ausgearbeiteten „Bootsprojekt“ beeindruckten sie die Jury. Das Gesamtkunstwerk schließt Materialboote auf Stelen im gesamten Stadtgebiet, eine „Bootstour“ als Erinnerungsweg, die Ausstellung der Originalwerke sowie eine Internet-Präsenz ein. Die jungen Künstlerinnen haben aus Material, das sie in der Zeit nach der Flut gesammelt hatten, große und kleine Boote gebaut. So sind die unterschiedlichsten Einzelkunstwerke aus Originalmaterialien entstanden, mal aus Stoff, mal aus Planken, die am Bahndamm gesammelt wurden, mal aus Obi-Eimern, dann aus einem Essbesteck. Das Boot diente hier als Symbol der Verbindung des Menschen mit dem Wasser. Gleichermaßen sollte es verdeutlichen, wie sehr wir (bei solch einem Katastrophenereignis) in einem Boot sitzen. Stadtführungen entlang dieses Erinnerungsweges sind geplant. Interessant wird auch die Internetpräsenz mit Erklärungen und Abbildungen aber im Wesentlichen auch mit Interviews, die die 8 Kursteilnehmerinnen mit Betroffenen führen wollen. Dabei sollen die unterschiedlichsten Menschen zu Wort kommen: „Der Feuerwehrmann, das KiTa-Kind, die Frauen, die in der Krypta der Stiftskirche Wache gehalten haben, der Galerist, der unter Einsatz seines Lebens Kunstobjekte aus der Erft gerettet hat, der Restaurantbesitzer, durch dessen Restaurant die Erft geflossen ist, die Bürgermeisterin, der Junge, der in Iversheim den Einsturz des Nachbarhauses erlebt hat, uvm.“ Die Jury lobte dieses Projekt als „sehr gut durchdacht, mit viel Tiefe und schlüssiger Präsentation“. Auch überzeugte das „Mitmachkonzept und die Vielschichtigkeit des Erlebens“. Man freue sich auf die Realisation des Projektes, die entscheidend von der Bürgerstiftung unterstützt wird. Geplant ist, dass das Gesamtkunstwerk auch noch in den nächsten Jahren wachsen soll. Ein weiteres Projekt wurde von der Klasse 7a des St. Angela-Gymnasiums unter Anleitung ihrer Lehrerin Fr. Larson eingereicht. Dieses berührende Projekt erhielt den Zukunftspreis. Der Titel „Wasser: mal positiv gedacht“ ist Programm. Die Schüler*innen schlagen in ihrer Projektskizze vor, einen Trinkwasserbrunnen für Bad Münstereifel zu gestalten. Dieser soll Einheimischen wie Touristen gleichermaßen nützlich sein, für Abkühlung in den immer heißer werdenden Sommern sorgen. Als Gestaltung schlug die Klasse die Form einer Air-Up-Flasche vor, die derzeit im Trend sei.
Zudem hatten die Schüler*innen der 7 a den Wunsch, in der Stadt positive Sprüche auf Bänken, Pflastersteinen oder auch an Hinweisschildern anzubringen und versprachen sich davon Motivation und Aufmunterung der vorbeigehenden Menschen. Auch dieses Projekt wird von der Bürgerstiftung in der Umsetzung im kommenden Jahr unterstützt, maßgeblich durch die Projektleiterin Fr. Tomes. Beide Projektskizzen werden sich in Kürze auf der Internetseite der Bürgerstiftung finden. Wir danken den Schülerinnen und Schülern von Herzen für ihr Engagement für ihre Heimat- und Schulstadt.
Der Vorstand der Bürgerstiftung Bad Münstereifel